Project Description

In 36 Bildern beschreibt der Autor Robert Woelfel den Lebensspagat seiner Protagonisten zwischen Schein und Wirklichkeit. Das Aufrechterhalten der eigenen Fiktion wird zur großen Aufgabe des Überlebens – vor sich und vor den anderen. Diese Unausgeglichenheit der Figuren zeigt sich in der Brüchigkeit der einzelnen Charaktere: sie suchen Halt in einer vorhandenen Haltlosigkeit.
Die Beschaffenheit meines Bodens bietet keinen Halt: es ist eine Zustandsbeschreibung, das verbindende Element für die Szenen, das, was allen Figuren gemein ist.

von Robert Woelfl

Regie: Claus Peter Seifert
Bühne: Katrin Gerheuser
Premiere (UA): 2006
Kritik: Kein Licht am Ende des Tunnels
Auszeichnung: AZ Stern der Woche


Auszug:   Kein Licht am Ende des Tunnels

„Ich würde nicht gern den Begriff ‚Abbild‘ oder ‚Bestandsaufnahme‘ verwenden, auch nicht ‚Panorama‘. So einen Anspruch kann kein Stück erfüllen. Ich würde eher von Schlaglichtern sprechen.“ Robert Woelfl, Jahrgang 1965, übt sich in Bescheidenheit….
Der Grund ist brüchig, auf dem wir den Balanceakt vollführen, der sich Leben nennt. Katrin Gerheusers Bühnenbild spiegelte das deutlich wider. Der gesamte Bühnenboden bestand aus aufgebrochenem marodem Asphalt. Mehr bedurfte es nicht! Darauf vollführten die zehn Darstellerinnen und Darsteller ihren Krieg gegeneinander und ihren Selbsterhaltungskampf, der Menschlichkeit weitestgehend vermissen ließ….
Wolf Banitzki